3. Übernimm Verantwortung für dich selbst!

Verantwortung
HINWEIS: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr (Erscheinungsdatum: 16. März 2020). Es kann sein, dass Inhalte dieses Artikels sich geändert haben. Hier geht es zu unseren aktuellen Meldungen.

Viele Menschen neigen dazu, die Schuld eher bei den anderen zu suchen. „Ich kann gar nichts dafür!”, „Ich hatte keine andere Wahl…”, „Die anderen haben dafür gesorgt, dass es so gekommen ist…”, „Niemand gibt mir eine Chance…”, „Wenn … nicht wäre, würde es mir besser gehen”, „Die Zeiten werden immer schlechter…”, „Ich kann ja sowieso nichts ändern…”

Sich immer als Opfer zu fühlen, mag einfach sein, macht aber auf Dauer nicht glücklich. Wahrscheinlich steckt wohl in jeder und jedem von uns zuweilen ein kleines Opfer… Das hat aber nichts mit Unwissenheit, Faulheit oder geistiger Unbeweglichkeit zu tun – wir haben es schlicht meist nicht anders gelernt. Und doch können wir jetzt damit anfangen, neu zu denken und zu leben.

Niemand nimmt dich an die Hand

Mach dir bewusst: Wenn immer alle anderen schuld sind – die Politik, die Lebensumstände, die Ausländer, der Partner, die Kindheit usw. – dann wird sich letztlich nichts bei dir selbst verändern.
Es ist eine Tatsache: Leider wird niemand kommen, der dich an die Hand nimmt und dir sagt, was du tun solltest und worauf du achten müsstest, um ein glücklicheres Leben zu führen. Die Lösung für Probleme in deinem Leben wird nicht auf einem Silbertablett serviert, sondern es gilt, die eigenen Lösungen selbst zu erarbeiten – jeden Tag ein Schrittchen mehr in die Richtung, die dein neues Leben haben soll.

Ob den inneren Schweinhund selbst zu überwinden, um endlich mit dem nötigen Sport anzufangen, oder gar Probleme im Beruf, in der Familie oder in der Beziehung nicht mehr zu ignorieren: Selbstverantwortung ist einer der Schlüssel, um wieder zufriedener mit der eigenen Situation zu sein.

Selbstverantwortung bedeutet:

  • Klarheit haben, was ich will
  • Entscheidungen treffen, den Weg planen
  • Tun und nicht nur reden
  • Kreative Ideen entwickeln und umsetzen
  • Probleme lösen
  • Lernen und positive Vorbilder suchen
  • Hilfe annehmen, netzwerken und kooperieren
  • Mut zum Scheitern haben
  • Aus Fehlern lernen und sich nicht selbst dafür verurteilen

Dabei geht es nicht darum, zum Workoholic zu werden. Und auch nicht, in höchster Perfektion als SuperheldIn oder gar als „rücksichtsloses, egoistisches Arschloch” durchs Leben zu gehen.
Natürlich kannst du dir große Ziele setzen und selbstverantwortlich in die Hand nehmen, zum Beispiel eine neue Vision für dein berufliches Leben entwickeln. Solche Ziele und Pläne können mit konkreten Handlungen verfolgt werden, beispielsweise durch Weiterbildungen u.v.m.

Es geht für uns Mütter aber auch ganz besonders um viele kleine Aktivitäten für mehr Selbstverantwortung im Alltag, die es ermöglichen, das eigene Leben Schritt für Schritt in die eigenen Hände zu nehmen und dieses mit Lebendigkeit, Freiheit, Freude und Aktivität zu füllen.

Selbstverantwortlich handeln

Du kannst selbstverantwortlicher handeln, wenn du dir über alles Klarheit verschaffst: Klarheit über deine Gedanken, deine Gefühle und dein Tun.
Da du naturgemäß immer die Wahl hast, triffst du automatisch jeden Tag unzählige Entscheidungen, die dein Leben beeinflussen. Entscheide dich deshalb immer bewusst! Möchte ich das gerade wirklich tun? Sag ganz bewusst „Nein”, wenn du etwas nicht tun möchtest, damit du deine eigenen Grenzen liebevoll wahrst. Verwende keine Notlügen oder Ausflüchte, man darf auch einfach einmal keine Lust haben!

Triff Entscheidungen, auch wenn du Angst hast, es könnte falsch sein. Viele Menschen zögern und überlegen tage-, wochen-, monatelang – vielleicht so lange, bis sich die Sache selbst erledigt oder ein anderer Mensch die Entscheidung abnimmt. Aus der Angst vor Fehlern gar nichts zu tun, ist trotzdem eine verpasste Chance. Auch wenn sich später etwas als wenig optimal entpuppt, du wirst auch diese neue Situation meistern!

Übernimm auch Verantwortung für deine eigenen Gefühle. Nicht dein Partner oder deine Partnerin, deine Eltern, deine Kinder, deine FreundInnen sind zuständig, dich glücklich zu machen – du bist es selbst!

Natürlich ist es nicht immer leicht, jeden Tag alle guten Vorsätze zu mehr Selbstverantwortung konsequent umzusetzen. Es wird immer wieder Zeiten geben, in denen Herausforderungen zu meistern sind oder gar Momente, in denen es (wieder) nicht gelingt und du in alte Reaktionsmuster und Verhaltensweisen zurückgefallen bist. Sei nachsichtig mit dir, verurteile dich nicht. Du kannst jeden Tag neu üben und wieder neu anfangen!

Übernimm Verantwortung für dich selbst! Übung für den Alltag

Jeder von uns trifft täglich, stündlich, ja minütlich Entscheidungen, Entscheidungen für oder gegen etwas. Auch nichts zu tun ist eine Entscheidung. So ist es deine persönliche Entscheidung, wenn du dich z.B. nicht wehrst, obwohl du übergangen wurdest.

Es ist auch deine Entscheidung, dich nicht um einen neuen Job zu bemühen, obwohl du im alten unglücklich bist.

Und es ist auch deine Entscheidung, nichts in deinem Leben zu verändern, obwohl du vielleicht unzufrieden bist.

Der erste Schlüssel zu mehr Selbstverantwortung ist es, die vielen Entscheidungen des täglichen Lebens bewusster zu treffen, das Wort „muss“ aus dem Wortschatz zu streichen und durch das aktive Wort „werde“ zu ersetzen.

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