Stadtluft macht frei!

HINWEIS: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr (Erscheinungsdatum: 8. August 2020). Es kann sein, dass Inhalte dieses Artikels sich geändert haben. Hier geht es zu unseren aktuellen Meldungen.

So, wie wir Bayern heute kennen mit seinen Städten und Märkten, entstand es erst im Hochmittelalter zwischen 1200 und 1300. Denn in dieser Zeit entdeckten die Wittelsbacher, eine junge Herzogsdynastie dieser Zeit, das Städtegründen als Machtinstrument.

Mit der gezielten Gründung und Förderung von Städten und Märkten festigten sie, mehr noch als andere bayerische Große, ihre wirtschaftliche, militärische und politische Macht. Die Wittelsbacher wurden so zu einem der erfolgreichsten Herrschergeschlechter Europas.

Aber auch für die Menschen bot das Leben in den neuen Städten viele Chancen: Sicherheit der
Person, Schutz des Eigentums, Freiheit des Handels. Und so lautet ein bis heute populärer Rechtssatz: „Stadtluft macht frei!“

Bayerische Landesausstellung im Wittelsbacher Land
Bereits in der Zeit nach 1180 haben die frühen Wittelsbacher tiefgreifende Weichenstellungen vorgenommen, die bis heute in Bayern nachwirken. Diesen Spuren geht die Bayerische Landesausstellung 2020 „Stadt befreit. Wittelsbacher Gründerstädte“ in den Ausstellungsorten Aichach und Friedberg nach und ist eines der Highlights der Saison.

Die beiden durch die Wittelsbacher gegründeten Städte liegen ganz in der Nähe der ehemaligen Stammburg des bedeutendsten bayerischen Adelsgeschlechts, deren Sitz namensgebend für die ehemaligen Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern war: Oberwittelsbach, ein Stadtteil von Aichach.

Friedberg und Aichach machen Geschichte erlebbar
Die BesucherInnen finden im aufwändig renovierten, markanten Wittelsbacher Schloss in Friedberg wertvolle Exponate aus Bayern, Deutschland und mehreren europäischen Ländern. Erzählt wird von den wenigen traditionellen Metropolen und den neuen Zentren, von Herrschern und Siedlern, von Handel und Wandel und dem Entstehen einer selbstbewussten, stadtbürgerlichen Welt.

Das zentral in Aichach gelegene FeuerHaus dagegen zeichnet die verschiedenen Facetten von Stadtleben und Stadtplanung im Wandel der Jahrhunderte nach.

In multimedialen Inszenierungen erleben die BesucherInnen hier virtuelle Stadtgeschichten aus dem Mittelalter und können diese mit der heutigen bayerischen Städtelandschaft und ihrer eigenen Lebenswelt verbinden.

Beleuchtet werden auch Planstädte und Zukunftsvisionen von gestern, heute und morgen.
Eine eigens konzipierte Stadtführung macht Aichach von dort aus erlebbar und erschließt die idealtypische „wittelsbachische“ Stadtanlage.

Tolle Angebote für Familien
Mit dem eigens entwickelten Kinderführer Friedberg können Familien die Bayerische Landesausstellung im Wittelsbacher Schloss in Friedberg auf eigene Faust mit kleinen Rätseln und Aufgaben spielerisch erkunden. Verschiedene bunte Sticker, die im Heft enthalten sind, kommen zum Einsatz, um das Lösungswort zu finden und am Ende eine kleine Belohnung zu erhalten. Eine gefaltete, gezeichnete Kinderkarte, mit der die Kinder auch im Nachhinein das Land der Wittelsbacher erkunden können, gibt es ebenfalls dazu.

In Aichach gibt es ein Kinderfaltblatt für einen Rundgang durch die Altstadt. Die Wegeführung folgt dabei der Stadtführung zur Landesausstellung, sodass Eltern mit ihren Kindern im Rahmen einer Stadtführung oder auch selbstständig die Elemente einer Wittelsbacher Stadt entdecken können. Auch hier werden Aufgaben gestellt und es gilt, ein Lösungswort für eine kleine Belohnung zu finden.

Sogar neue Radtouren wurden ausgeschildert, die zu den Spuren der Wittelsbacher führen. Die Rad-Direkt-Verbindung führt auf 20 Kilometern von Aichach entlang des idyllischen Paartalradwegs und des Bayerischen Oxenwegs nach Friedberg. Da beide Städte gut mit der Bahn zu erreichen sind, eignet sich die Strecke schon für Kinder. Die rund 55 Kilometer lange Wittelsbacher Radtour, die von Aichach im großen Bogen über Unter- und Oberwittelsbach, Kühbach, Inchenhofen, Aindling und Affing nach Friedberg führt, wird nur für ausdauernde Radler empfohlen.

Praktischer Unterricht für Schulen
Die Bayerische Landesausstellung bietet eindrucksvolle Bezüge zum Leben in einer mittelalterlichen Stadt, zu Gründung und Bau ebenso wie zu Archäologie oder der Rechtevergabe an diese neuen Zentren. Nicht nur für das Fach Geschichte, sondern auch für Religion, Geografie, Kunst oder Sozialkunde werden verschiedene thematische Führungen und museumspädagogische Workshops für unterschiedliche Altersstufen an beiden Standorten angeboten. Diese bieten interessante Längsschnitte an, die den klassischen Unterricht bereichern und vertiefen.

In regelmäßigen Abständen informieren LehrerInnenfortbildungen bayernweit über die Inhalte der Ausstellung, didaktische Anknüpfungspunkte, Lehrplanbezüge und Besuchsprogramme.

INFO:
Bayerische Landesausstellung 2020 „Stadt befreit. Wittelsbacher Gründerstädte“
bis 08.11.2020, tägl. 9 – 18 Uhr
Wittelsbacher Schloss, Schlossstr. 21, Friedberg
FeuerHaus, Martinstr. 17, Aichach

Eintritt (Kombikarte):
2 € (K), 12 € (E), 24 € (Fam.)
9 € (erm., auch bei Anreise mit öffentl. Verkehrsmitteln)
1 € / Schüler (Schulklasse),
ø f. Inh. d. Bayer. Ehrenamtskarte

Führungen:
Audioguide 3 €, offene Führung 4 € / Person
Anm.: Buchungshotline Haus der Bayerischen Geschichte
Tel.: 0821 / 45 05 74 57

Kinderführer Friedberg:
1 €, Kinderfaltblatt Aichach 0,50 €,
an beiden Standorten erhältlich

für Schulen:
Ansprechpartner OStR Richard Fischer
Haus der Bayerischen Geschichte,
Tel.: 0821 / 32 95-125, richard.fischer@hdbg.bayern.de

LehrerInnenfortbildung:
ø, Anmeldung: www.fibs.alp.dillingen.de

Veranstalter: Haus der Bayerischen Geschichte
www.hdbg.de

www.wittelsbacherland.de/bayerische-landesausstellung-2020