Meine Tochter wurde mitten im ersten Lockdown 2020 geboren. Dann kam der Sommer. Und mit ihm irgendwie eine gewisse Leichtigkeit. Man konnte viel draußen unterwegs sein und auch das Baby überall gut mitnehmen. Die kleine Babywelt war nach einem intensiven Start ins neue Leben zu dritt wieder ein bisschen größer, weiter und leichter.
Über den Winter ist diese Welt wieder geschrumpft. Wie bei so vielen. Es fehlt der Austausch. Der Echte, der Lebendige. Aber: Ich bin nicht allein, anderen geht es ebenso. Letztens war ich mit meiner Tochter auf dem Spielplatz. Ich habe meinen Mut zusammengenommen und eine andere Mama mit Kind im ähnlichen Alter angesprochen. Es hat sich herausgestellt, dass es die gleichen Themen sind, die uns umtreiben. Der Austausch hat gutgetan.
Man kann nicht davon ausgehen, jeden Tag ein solches Highlight zu erleben. Aber man kann sich trotzdem bewusst ein Highlight für jeden Tag setzen. Ich nehme mir etwa vor, gezielt woanders spazieren zu gehen, um nicht immer die gleiche, langweilige Standardstrecke vor mir zu haben. Auch eine Spiel- oder Bastelidee aus dem Internet oder eine Liste zu erstellen mit schönen, einfachen Dingen, die man jetzt oder bald tun kann, helfen ungemein.
Außerdem halte ich an einem strukturierten Tagesablauf fest – feste Zeiten zum Aufstehen und Essen, der Vormittag für Erledigungen und Hausarbeit, regelmäßige Pausen und am Nachmittag ein Highlight meiner Liste. Am Abend schreibe ich mir auf, wofür ich heute dankbar bin und was ich heute geschafft habe. Mein persönliches Tageshighlight wird natürlich auch aufgeschrieben. So habe ich die Möglichkeit, diese später noch mal anzusehen und sogar positive Aspekte an der entschleunigten Situation zu entdecken.
Ja, die Vorstellung der ersten Zeit mit Baby war eine andere. Manchmal bin ich enttäuscht, wünsche mir, dass der soziale Austausch in Kursen, Still- und Spielgruppen mit anderen Eltern stattfinden könnte. Ich erlaube es mir dann auch, die Enttäuschung so zu empfinden. Das ist in Ordnung, wenn man gleichzeitig auch wieder vorwärtsblickt. Mir hilft in solchen Situationen ein Griff zum Telefon, ein Plausch mit Freunden, auch wenn sie vielleicht schon ältere Kinder haben, darüber, was ihnen in der ersten Zeit mit Baby geholfen hat. Corona verändert die Welt, die Geburt eines Kindes stellt alles auf den Kopf. Lasst uns das Beste daraus machen!
INFO zur Autorin:
Katharina Kiehlmeier
Soz.-Päd. (BA), Systemische Beraterin (und Mutter)
Schwangerenberatung und sexuelle Bildung, derzeit in Elternzeit
pro familia Augsburg e.V., Tel.: 0821 / 45 03 62-0
www.profamilia.de
Wo finden Eltern in Coronazeiten online Anschluss – liesLotte-Übersicht:
- Als Nachbarn verabreden: www.nebenan.de
- Gespräche zwischen Eltern mit Elterntalk, derzeit online: www.elterntalk.de
- im K.I.D.S. Familienstützpunkt Ost, Tel.: 0821 / 794 79 29
- Elterntalk Aichach: stegmairm@kjf-kjh.de
- Facebook-Gruppen Augsburger Eltern: www.facebook.com/groups/
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