30 Jahre Bunter Kreis

Fünfköpfige Familie

Wenn ein Kind schwer erkrankt, verunglückt oder zu früh geboren wird, ändert sich das Leben schlagartig. Plötzlich stehen Eltern, Geschwister und die kleinen Patient:innen vor einer neuen Lebenssituation, die sie alleine kaum bewältigen können. Seit 30 Jahren hat der Bunte Kreis vielfältige Hilfen für die Familien entwickelt. Das feiert der Verein mit einem Sommerfest.

Lea war gerade mal zwei Tage alt, als ihr Leben am seidenen Faden hing. „Wir wussten nicht, was mit ihr los ist“, erzählt der Vater. „Die Ungewissheit, das Warten – es war kaum auszuhalten.“ Als Lea notfallmäßig in der Spezialklinik in München ankam, lag sie bereits im Koma. Die Eltern erfahren schließlich, dass nur eine Lebertransplantation Lea retten kann: „Wir haben jeden Tag gehofft, dass wir aus diesem Albtraum aufwachen.“

Hilfe für Familien mit schwerkranken Kindern
Familien in solchen Ausnahmesituationen bestmöglich zu unterstützen, hat vor 30 Jahren zur Gründung des Bunten Kreises geführt. Während der teils langen Behandlung in der Klinik waren die kleinen Patient:innen und deren Eltern optimal ver- und umsorgt, zu Hause aber plötzlich alleine mit all ihren Sorgen und Ängsten. Zu Beginn war es eine Krankenschwester, die zu den Familien nach Hause fuhr. Heute sind es rund 180 Menschen in Augsburg, Kempten und Memmingen, die sich für schwerstkranke Kinder einsetzen und weit über 2000 betroffene Familien jedes Jahr auch dank der vielen Spender:innen liebevoll in ein eigenständiges Leben begleiten und fachkundig beraten.

Umfassende Unterstützung
Auch Leas Familie ist dem Team vom Bunten Kreis „unendlich dankbar für die wertvolle Unterstützung in dieser schwierigen Zeit“. Nach drei gescheiterten Versuchen klappte endlich die vierte Transplantation und Lea konnte schon vier Wochen später nach Hause. Doch dort warteten viele Herausforderungen auf die Familie. Der Venenzugang musste wöchentlich gewechselt werden. „Lea hatte Angst, hat oft geschrien – und ich habe mit ihr gelitten“, erinnert sich die Mutter. „Wie gut, dass Schwester Melanie das mit so viel Ruhe und Erfahrung erledigt hat, während ich Lea beruhigen und ablenken konnte.“ Die Nachsorgeschwester vom Bunten Kreis wechselte den Venenzugang der Kleinen wöchentlich, organisierte zudem Physiotherapie und Logopädie und war vor allem mit einem offenen Ohr für alle Sorgen und Nöte da, während eine Sozialpädagogin beim Antrag auf Pflegestufe und anderen Behördengängen half. Auch als die Kassenleistungen ausgeschöpft waren, blieb der Bunte Kreis – dank Spenden – an der Seite der Familie, bis Leas Zugang entfernt werden konnte. „Der Bunte Kreis war einfach immer für uns da“, sagen die Eltern der inzwischen Einjährigen heute. „Für uns ist es ein kleines Wunder, dass es Lea jetzt so gut geht.“ Grund genug, um das 30-jährige Bestehen des Vereins zu feiern.

INFO:
30 Jahre Bunter Kreis
Sommerfest zum 30-jährigen Jubiläum
gemeinsam mit dem Tag der offenen Tür der
Kinderklinik Augsburg | Mutter-Kind-Zentrum Schwaben
So 10.07.22, 11 – 17 Uhr, Stenglinstr. 2, Augsburg

kostenlos, Info + Programm online

www.bunter-kreis.de