Wer will fleißige Handwerker sehn?

schmied
HINWEIS: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr (Erscheinungsdatum: 25. Oktober 2019). Es kann sein, dass Inhalte dieses Artikels sich geändert haben. Hier geht es zu unseren aktuellen Meldungen.

Der muss am Tag des dörflichen Handwerks ins Fränkische Freilandmuseum gehen.

Am Sonntag, den 27. Oktober von 13 – 17 Uhr kommen zum Saisonabschluß des Museumsjahres noch einmal die Vorführhandwerker zusammen. So gibt es an diesem Sonntag im Fränkischen Freilandmuseum die Gelegenheit, an nur einem Tag vielen der Museumshandwerker bei der Arbeit zu zusehen. Am Tag des dörflichen Handwerks zeigen der Schmied, der Müller, die Handweberin, die Manglerin, die Spinnerin, die Korbmacherin, der Fassmacher, der Holzschuhmacher und der Wagner ihr Können.

Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert es, wenn sie die Entstehung der handwerklichen Produkte miterleben können. So verwandelt z.B. der Holzschuhmacher zwei grobe Holzscheite und einige Stücke Leder in coole Clogs, die es im Museumsladen zu kaufen gibt. Holzschuhe sind keine Erfindung heutiger Hippster, sondern waren bis in die Nachkriegszeit meist Arbeitsschuhe. Die dicke Holzsohle bot Schutz vor Schmutz und Nässe bei der Stall- und Gartenarbeit. Holzschuhe waren vor allem bei der ärmeren Bevölkerung eine beliebte Fußbekleidung, denn sie waren viel billiger als Lederschuhe. Der Windsheimer Holzschuhmacher hat sein Handwerk in der schlechten Zeit nach dem zweiten Weltkrieg noch in Fa-milientradition gelernt. Heute ist er einer der letzten, der dieses Handwerk noch ausübt.

Manche Handwerke, wie das Holzschuhmachen übten die Bauern neben ihrer Landwirtschaft aus. Andere waren Lehrberufe und durften in keinem Dorf fehlen, wie etwa ein Wagner, der hölzerne Wagen und Räder herstellt, und der Schmied, der die Pferde beschlug. Fast alle Produkte des täglichen Bedarfes stellten die Dorfhandwerker in der Zeit vor der Industrialisierung, mit der auch die BayWa-Läden in die Dörfer kamen, selbst her. So schmiedete z.B. der Schmied die Nägel und der Fassmacher fertigte die Wein- und Krautfässer.

Die aktuelle Sonderausstellung „Zinnesrausch. Handwerkskunst und Massenware“ zeigt das Handwerk der Zinngießer. Im Zinnlabor werden Kinder zu Schatzsuchern und können selbst zu Zinnforschern werden.

Um 11 Uhr startet an der Hauptkasse eine kostenlose Führung zum alten Dorfhandwerk. Für Kinder gibt es ab 13 Uhr ein offenes Angebot im Museums-Schulhaus, bei dem sie mit Tinte und Feder schreiben dürfen. Beim Familienangebot „Knotenschnur und Zirkelschlag“ in der Spitalkirche um 14 Uhr erkunden Erwachsene und Kinder getrennt mittelalterliches Bau-handwerk. Und gemeinsam vollenden sie dann ein richtiges Gewölbe. Die Führungen sind im Museumseintritt enthalten. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Einfach kommen!

Fränkisches Freilandmuseum
Eisweiherweg 1
91438 Bad Windsheim
www.freilandmuseum.de

Eintritt 7 €, ermäßigt 6 €, Familien 17 €, Teilfamilien 10 €.