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Die Klinik für Kinder und Jugendliche am Josefinum Augsburg bietet medizinische Versorgung für Mutter und Kind auf höchstem Niveau. In ihrem hochmodernen Perinatalzentrum wird viel Wert auf eine herzliche und elternnahe Versorgung gelegt, gerade auch dann, wenn das Neugeborene die Welt frühzeitig erblickt.
Erblickt ein Baby das Licht der Welt, bedeutet dies für das Neugeborene einen harten Einschnitt: raus aus dem angenehmen Mutterleib, wo es voll über die Mutter versorgt war, hinein in eine erst mal kalte Welt, wo es eigenständig atmen und sich versorgen muss. Dass inzwischen erst nach etwa einer Minute, also relativ spät, die Nabelschnur durchtrennt wird, lässt den Kleinen etwas Zeit, anzukommen und ihre Lungen zu füllen. Doch für Frühgeborene ist auch diese Zeitspanne meist noch zu kurz: sie tun sich mit ihrem ersten Schrei, dem ersten eignen Luftholen, besonders schwer. Und doch mussten sie bisher nach spätestens einer Minute abgenabelt werden, um entsprechend versorgt werden zu können.
ConCord-Birthtrolley ermöglicht späte Abnabelung bei Frühgeburten
Im Perinatalzentrum des Josefinums kommt seit etwa einem Jahr der sogenannte ConCord-Birthtrolley (con cord = mit Nabelschnur) zum Einsatz, als dritte Klinik in Deutschland nach Dresden und Bonn. Mit Hilfe dieser Vorrichtung, die sowohl im Kreissaal als auch im Operationssaal bei Frühgeburten in Aktion tritt, werden neugeborene Frühchen an der Nabelschnur versorgt. „Wir können die Neugeborenen deutlich länger an der Nabelschnur belassen und in dieser Zeit bereits durch einen Neonatologen versorgen“, erklärt Dr. Alexander Praus, Leitender Oberarzt der Neonatologie. Der Birthtrolley verfügt über Wärmelampe und Monitoring wie EKG und Sauerstoffsättigung, alles Notwendige um die Atemwege abzusaugen und bei Bedarf Sauerstoff geben zu können.
Frühchen direkt bei der Mama versorgt
So ist es möglich, erst dann, wenn die Werte des Kindes stabil sind, die Nabelschnur zu durchtrennen. „Meist ist dies in fünf bis sieben Minuten der Fall“, so Alexander Praus, „dann sind auch die frühgeborenen Kinder angekommen“. Die Lungen werden also eröffnet, solange das Neugeborene noch an der Nabelschnur ist. Der Einschnitt durch die frühzeitige Geburt ist damit nicht so hart. „Aus medizinischer Sicht ist der größte Vorteil des Birthtrolleys, dass er einen schonenden Übergang von der Nabelschnurversorgung hin zur Selbstatmung des Kindes ermöglicht.“ Ein große Hoffnung ist auch, durch den stabileren Blutdruck bei Geburt die Rate an Hirnblutungen und Entwicklungseinschränkungen bei extrem kleinen Frühgeborenen noch weiter zu reduzieren.
Nähe zu den Eltern
Aber auch für Eltern von Neugeborenen birgt der Birthtrolley Vorteile: nach der Abnabelung ist das Frühchen auf dem Trolley gut mit Wärme und Sauerstoff versorgt, so dass Mama und Papa selbst Winzlinge mit 500 Gramm Geburtsgewicht kurz anfassen und sehen können, bevor die weitere Versorgung mit Infusionen und der Weg in den Inkubator (Brutkasten) erfolgt. So kann der erste, so wichtige Kontakt von Mutter und Kind trotz einer frühzeitigen Geburt oder sogar eines Kaiserschnitts stattfinden – für eine bessere Bindung zu den Eltern. Aber auch das Stillen soll besser klappen und selbst fürs Nervensystem und die Organisation des motorischen Systems soll der Birthtrolley Vorteile bringen.
