Mit Scheidung und Trennung kindgerecht umgehen

Mann umarmt Kind

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Auch wenn sich Eltern noch so sehr bemühen, ihren Kindern die Umstände einer Trennung zu erklären, tun sich Kinder schwer, die neue Situation zu verstehen: „Sie sind einerseits unsicher, welche Auswirkungen der Auszug eines Elternteils auf ihr persönliches Leben haben wird. Andererseits fragen sich Kinder nach dem wie und warum der Trennung, glauben, sie selbst seien verantwortlich“, fasst es Ruth Hollederer, Kinder-Traumatherapeutin, zusammen. Je jünger das Kind ist, desto weniger ist es im Stande, diesen inneren Druck auszusprechen, geschweige denn, von sich aus das Gespräch zu suchen.

Schuldgefühle können krank machen
Wenn Kinder nicht über ihre Gefühle sprechen können oder wollen,
so gibt es doch einige Symptome, die Eltern aufhorchen lassen sollten:

  • Rückfall in frühere Entwicklungsstadien z. B. Einnässen
  • verändertes Sprechverhalten
  • Aggressivität
  • Depressionsneigung, Traurigkeit
  • sozialer und emotionaler Rückzug
  • Leistungsverweigerung
  • Lern- und Konzentrationsprobleme
  • sinkende Belastbarkeit
  • Ängste
  • Überbindungsbedürfnis an den verbleibenden Elternteil
  • psychosomatische Störungen

Entlastung für die Kinder
Obwohl Schuldgefühle irrational sind, ist es wichtig, dass Kinder mit diesen Schuldgefühlen und ihren Sorgen ernst genommen werden. „Eltern sollten immer wieder darauf achten, kindgerecht mit der Situation umzugehen“, so Ruth Hollederer. Sie empfiehlt:

  • Dem Kind versichern, dass es weder Verantwortung noch Schuld an der Trennung hat.
  • Dem Kind einen geschützten Raum zur Verfügung stellen, in dem es seine persönliche Geschichte und die damit verbunden Gefühle bearbeiten kann.
  • Dem Kind neue Ausdrücke wie Doppelresidenz, Scheidung, Unterhalt, Besuchsrecht usw. erklären und Fragen, die das Kind dazu hat, ehrlich beantworten.
  • Dem Kind immer wieder die Bereitschaft signalisieren, über die Trennung zu reden, und die Situation kindgerecht darstellen.

Für Ruth Hollederer ist es das Wichtigste, die Resilienz und die Widerstandskraft der Kinder zu erhöhen, um sich gegenüber dem Problem der Eltern abzugrenzen. In ihrer Praxis arbeitet sie mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen an deren Schuldgefühle, denn: „Sie sind nicht schuld und sie sind nicht verantwortlich“. Auch lernen die kleinen Patient:innen, mit den Veränderungen, die eine Trennung oder Scheidung mit sich bringt, umzugehen.

INFO:
Befreit aufleben
Ruth Hollederer, Traumatherapeutin, Heilpraktikerin
Robert-Bosch-Str. 9, Aichach

www.kinder-traumatherapie.de

Foto: Adobe Stock, teksomolika