Thierhaupten: Mühlenweg

Thierhaupten: Mühlenweg
Beschreibung

Der Markt Thierhaupten besitzt eine jahrhundertealte Mühlentradition.
Bereits seit dem 16. Jahrhundert sind vier Mühlen und ein wassergetriebenes Pumpwerk urkundlich nachgewiesen. Zur Blütezeit der Wasserkraft liefen an der Friedberger Ach auf 45 Flusskilometern 24 Triebwerke.

Im Rahmen der Dorferneuerung wurde 1999 ein historischer Mühlenweg angelegt. Der romantische und landschaftlich reizvolle Spazierweg mit acht Infostationen am Ufer der Friedberger Ach entlang verbindet
das Kloster und die Standorte der ehemaligen Klostermühlen.

Los geht die Wanderung am Benediktinerkloster Thierhaupten, wo ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen, entlang des Klosterweihers bis zu den beiden Sägewerken am Mühlweg. Hier befanden sich die Ölmühle und das Wasserhaus, von dem noch das Gebäude vorhanden ist, sowie das Sägewerk „Obermühle“, die älteste nachweisbare Mühle in Thierhaupten. Die Energie, die eine Francis-Turbine gewinnt, wird heute noch immer für die Sägerei genutzt.

Hinter dem Klosterweiher gelangt man zu dem naturnah angelegten Freigehege der Auerochsen – einer rückgezüchteten imposanten Rinderrasse – sowie den idyllischen Wiesen des „Brunnenwasserprojekts“.
Im südlichen Teil des Weges kann man im Brunnenwasser die Füße kühlen.

Zwischen Klosterweiher und Mühlenweg lohnt sich ein Abstecher zu dem mit sehr viel Liebe und ehrenamtlichen Einsatz betreuten Schul- und Lehrgarten. Schließlich gelangt man mitten im Markt Thierhaupten zur ehemaligen Getreidemühle „Untere Mühle“, die 1558 bereits erstmals erwähnt wurde. Zum Ende des 19. Jahrhunderts ließ der Gutsbesitzer das Gebäude renovieren und die Technik erneuern. Aus dieser Zeit stammt auch das eiserne Wasserrad. Seit 1997 beherbergt sie das Klostermühlenmuseum Thierhaupten, in der die Technik der vier ehemaligen Klostermühlen veranschaulicht wird.

Über den Raiffeisenweg erreicht man dann die ehemalige Papiermühle. Fast 250 Jahre arbeiteten darin die „Papyrer“. Die Papiermüller hatten unter anderem jährlich 3840 Bogen Papier als Pacht für die klösterlichen Schreibstuben zu entrichten. 1853 erwarb sie die jetzige Besitzerfamilie Strasser, die seit 1996 bis heute die Wasserrechte mit einer Kaplan-Rohrturbine zur Stromerzeugung nutzt.
Im Bereich der Papiermühle ist auch der alte, dominierende Baumbestand eine Betrachtung wert.

Mit der Papiermühle ist der Endpunkt des Thierhauptener Mühlenweges erreicht. Zum Ausgangspunkt beim Kloster geht man am besten auf der gleichen Route zurück.


Mühlenweg Thierhaupten
Gehzeit: 1,5 Stunden
Führungen Tel. 08271 / 53 49

Adresse
Klostermühlenmuseum Thierhaupten, Franzengasse 21
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